Der zuverlässige Rückruf beim Hund

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Auch wir hatten so unsere Schwierigkeiten mit dem Rückruf. Nun ja, Laika ist unser erster Hund. Da kann nicht alles glatt laufen.

Labrador braun Schnee winterlandschaft
Der sichere Rückruf beim Hund

Unsere Erfahrungen beim Rückruf mit Hund

Ohne Ablenkungen hörte Laika auf das Kommando „Hier“ hervorragend. Das Problem war eher, dass sie zu jedem Hund und jeder Person im Freilauf hingerannt ist und sich dann auch nicht mehr hat abrufen lassen. Ich war also dauerhaft auf der Hut, damit ich fremde Menschen und Hunde möglichst vor Laika entdecke.

Mir war es immer wahnsinnig unangenehm, wenn Laika auf fremde Menschen oder Hundehalter zugestürmt ist. Weiterhin bestand die Angst, dass Laika vielleicht mal gebissen oder getreten wird.

Also kam die 10 m Schleppleine dran! Die hat Laika nicht groß gestört und hat uns viel mehr Sicherheit gegeben. Nun konnten wir entspannt und ohne Rückschläge den Rückruf noch einmal neu aufbauen.

Die typischen Anfängerfehler beim Rückruf

Warum der Rückruf in solchen Situationen so schlecht klappte, ist auf die typischen Anfängerfehler zurück zu führen.Zum Einen haben wir uns nicht interessant genug gemacht. Laika hörte auf das „Hier“ und es gab nur ein langweiliges Leckerli.

Weiterhin haben wir schon im Welpenalter den Fehler gemacht, Laika direkt abzuleinen, wenn wir einen anderen Hund getroffen haben und uns kurz mit dem Halter verständigt hatten. So hat Laika gelernt, dass sofort gespielt wird, wenn sie einen anderen Hund sieht.

Wir mussten also nun versuchen unsere Fehler wieder weitestgehend auszubügeln.

Unser Trainingsweg zum sicheren Rückruf

Training im Alltag

Wir haben uns oft mit Hundefreunden getroffen, ohne, dass die Hunde spielen durften. Stattdessen haben wir an der Leinenführigkeit oder dem Ruhetraining gearbeitet oder wir haben mit einem großen Abstand zueinander selber mit den Hunden an der Schleppleine gespielt. Dabei war es das Ziel, dass die Hunde an einem selber und dem Spielzeug interessiert bleiben und nicht versuchen zu dem anderen Hund zu rennen. Zur Sicherheit war die Schleppleine immer dran, damit Laika keinen Erfolg hat, wenn sie es doch mal versucht.

Der variable Rückruf

Der variable Rückruf

Dann mussten wir natürlich den eigentlichen Rückruf viel viel spannender gestalten. Ich habe also öfters mal Käse oder andere leckere Sachen mitgenommen, die es sonst nicht gibt. Auch habe ich mir spannende Dinge einfallen lassen, mit denen ich Laika belohnen kann, wenn sie kommt. Nach dem Zufallsprinzip wurde Laika also jedes Mal anders belohnt. Ziel ist es, dass der Hund nie weis, was passiert, wenn er gerufen wird. Laikas Lieblingsbelohnung ist im Übrigen ein fliegender Futterbeutel. Diese Belohnung gab es am Seltensten, damit ich mich noch spannender mache.

Ich habe Laika also immer mal wieder auf den Spaziergängen ohne Grund zu mir gerufen. Folgende Belohnungen hat Laika dann nach dem Zufallsprinzip bekommen:

  • Es gab mal ein Leckerli, mal drei oder auch mal fünf
  • Es gab mal Wurst oder Käse
  • Ich habe Leckerlis versteckt und Laika musste suchen
  • Ich habe Leckerlis abwechselnd von links nach rechts geworfen und sie durfte hinterher flitzen
  • Ich habe Tricks abgefragt
  • Ich habe ein Zerrspiel begonnen
  • Ich habe einen Ball oder den Futterdummy geworfen
  • Wir haben zusammen getobt

Euch fallen sicher noch viele weitere Ideen zum Belohnen ein. Wichtig ist, dass sie dem Hund Spaß machen und ihr den Hund immer mal anders belohnt. So bleibt ihr interessant, da der Hund sich fragt, was es wohl diesmal Spannendes bei Frauchen oder Herrchen gibt.

Damit haben wir das Problem mit dem Rückruf recht schnell in den Griff bekommen.

Der Aufbau einer Hundepfeife

Weiterhin haben wir Laika noch einmal neu auf eine Hundepfeife konditioniert. Den passenden Beitrag zur Konditionierung einer Hundepfeife findet ihr hier.

Die Schleppleine haben wir weiterhin oft im Rucksack dabei und wenn viel auf den Wiesen los ist, dann kommt sie auch dran. Sie dient einfach unserer Sicherheit und so wollen wir auch Trainingsrückschläge vermeiden. Laika nutzt auch den vollen 10 m Radius sehr selten aus. Viel mehr läuft sie entweder ein Stück vor oder hinter mir.

Wenn wir einen Hund sehen, üben wir gezielt den Abruf und das klappt mittlerweile fast jedes Mal. Sie schaut nur noch nach dem Hund, aber kommt oft sogar von allein wieder zu mir.

Auch der Abruf aus dem Spiel mit anderen Hunden heraus klappt zu 90 %. Das war vor einigen Monaten undenkbar. Wenn ihr also dran bleibt, dann wird das auf jeden Fall was!

brauner Labrador Retriever
Impulskontrolle beim Hund

Impulskontrolle beim Hund

Natürlich hat der Rückruf und Abruf auch sehr viel mit der Impulskontrolle und dem Aushalten von Reizen zu tun. Die beiden Sachen haben wir daher zeitgleic trainiert. Gern könnt ihr dazu auch den Blogbeitrag zur Impulskontrolle lesen.

Wenn ihr Fragen habt oder berichten wollt, wie es bei euch bei mit dem Rückruf klappt, dann schreibt mir gern!

12 Kommentare Gib deinen ab

  1. Nature Pet GmbH sagt:

    Interessanter Blog, weiter so

  2. Peter sagt:

    Hallo, du beschreibst es genauso wie es bei unserem Labradoodle ist – wir haben auch die gleichen Fehler gemacht.
    Jetzt ist er fast ein Jahr und ich stelle fest dass ich es zu leicht genommen habe. Deshalb informier ich mich intensiv über Impulskontrolle, denn das fehlt meinem Racker noch.
    Wie lange hat es denn bei euch gedauert bis ihr beim Rückruf bei Hundebegegnungen Erfolge bemerkt habt?
    Mein Rüde hört nämlich gar nichts mehr wenn er einen Hund sieht. Mit einiger Entfernung (mindestens andere Straßenseite) bekomm ich ihn noch zum Sitz, aber das hält meistens nicht bis der andere Hund vorbei ist.

    1. Hallo,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Bei Hundebegegnungen musst du viel Impulskontrolle üben. Viel belohnen, wenn er gut sitzen bleibt und so weit vom anderen Hund weg gehen, dass du denkst, dass er es packt. Wenn sitzen zu schwer ist, dann übe die Ansprechbarkeit, indem du ihn mehrmals mit dem Namen ansprichst und wenn er dich anschaut, wird er direkt belohnt. ☺️ Das wäre noch der Schritt vor dem Hinsetzen.

      Und beim Rückruf muss ich dir ganz ehrlich sagen, dass Laika wohl niemals ein Kandidat wird, der ohne Leine in engem Abstand an anderen Hunden vorbei laufen kann. Deshalb leine ich sie immer an, wenn Hunde in der Nähe sind. Und steht im Wald plötzlich ein Hund 10m vor uns, würde sie auch checken gehen. Aber man kann den Rückruf so gut trainieren, dass sich die Distanz verkleinert und man den Hund trotzdem abrufbar bekommt. Aber gib da ganz viel Zeit und mach eine Schleppleine dran, damit er keinen Erfolg hat, wenn es doch mal nicht klappt. Obwohl der Rückruf bei uns sitzt, hat Laika auch teilweise jetzt noch eine Schlepp dran. Einfach an den Tagen, wo auf den Wiesen viel los, viele Hunde unterwegs sind oder ich im Kopf einfach nicht ganz da bin. Und das ist ja auch kein Drama. Also lieber mal zu oft oder zu lang eine Schleppleine dran, als zu zeitig abgemacht ☺️

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